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Eigenkapital

Eigenkapital ist das Geld, das ein Unternehmen selbst mitbringt – also finanzielle Mittel, die nicht von Banken oder anderen Geldgebern stammen. Es bildet zusammen mit dem Fremdkapital (z. B. Kredite) das Gesamtkapital eines Unternehmens.

Was gehört zum Eigenkapital?
In der Bilanz steht Eigenkapital auf der Passivseite. Es zeigt, wie viel ein Unternehmen „aus eigener Tasche“ finanziert. Das Eigenkapital teilt sich in verschiedene Bestandteile:

  • Gezeichnetes Kapital: Startkapital bei der Gründung. Eine GmbH braucht mindestens 25.000 €, eine AG 50.000 €.
  • Kapitalrücklagen: Gelder, die z. B. beim Verkauf von Aktien über den Nennwert hinaus eingenommen wurden.
  • Gewinnrücklagen: Teile des Jahresüberschusses, die im Unternehmen bleiben und nicht ausgeschüttet werden. Kapitalgesellschaften müssen mindestens 5 % des Jahresgewinns als Rücklage behalten – solange, bis 10 % des Eigenkapitals erreicht sind.

Warum ist Eigenkapital wichtig?
Eine gute Eigenkapitalquote – also der Anteil des Eigenkapitals am Gesamtkapital – zeigt, dass ein Unternehmen finanziell stabil ist. Ab 20–25 % gilt eine Eigenkapitalquote als positiv. Sie verbessert außerdem die Kreditwürdigkeit gegenüber Banken.

Hoher Eigenkapitalanteil bedeutet:

  • Mehr Unabhängigkeit von Fremdkapitalgebern
  • Bessere Chancen auf günstige Kredite
  • Flexibilität bei Investitionen

Eigenkapitalrentabilität & Anlagendeckungsgrad
Zwei wichtige Kennzahlen im Zusammenhang mit Eigenkapital:

  • Eigenkapitalrentabilität:
    Zeigt, wie gut das eigene Kapital verzinst wird. Ist sie höher als die Zinsen für sichere Geldanlagen (z. B. Staatsanleihen), lohnt sich die Investition.
  • Anlagendeckungsgrad:
    Zeigt, ob langfristige Vermögenswerte (wie Maschinen) durch Eigenkapital gedeckt sind. Ideal sind 70–100 %.

Eigenkapital bei der Gründung
Für eine Gründung ist Startkapital nötig – dessen Höhe hängt vom Geschäftsmodell ab. Empfehlenswert: Mindestens 20–25 % des Kapitalbedarfs sollten als Eigenkapital vorhanden sein.

Mögliche Quellen:

  • Ersparnisse und Rücklagen
  • Familie oder Freunde
  • Crowdfunding oder Venture Capital

Achte darauf: Wer Eigenkapital von Dritten aufnimmt, muss eventuell Mitspracherechte abgeben oder haftungsrechtliche Folgen beachten. 

Fördermittel und Unterstützung
Fehlt Eigenkapital, helfen Fördermittel, z. B. von der KfW-Bank. Auch für innovative Ideen oder junge Unternehmen gibt es spezielle Programme. Eine Beratung durch einen Förderberater kann hier sinnvoll sein.

Chancen & Risiken
Vorteile von Eigenkapital:

  • Unabhängigkeit
  • Bessere Verhandlungsposition bei Banken
  • Keine Zinskosten wie bei Krediten

Nachteile: 

  • Oft teurer als Fremdkapital (z. B. wegen Steuerlast) 
  • Beteiligung weiterer Eigentümer kann Entscheidungsfreiheit einschränken 

Fazit:
Eigenkapital ist ein zentraler Baustein für ein stabiles Unternehmen. Es stärkt die Unabhängigkeit, verbessert die Bonität und ermöglicht langfristige Investitionen. Für Gründer ist es sinnvoll, eine solide Eigenkapitalbasis aufzubauen und Fördermöglichkeiten zu prüfen.

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