Die Umsatzsteuer, auch Mehrwertsteuer genannt, ist eine der wichtigsten Einnahmequellen des Staates. Sie wird auf den Verkauf von Waren und Dienstleistungen erhoben und betrifft nahezu jeden Menschen im Alltag. Grundsätzlich trägt allein der Endverbraucher, also der Konsument, die Umsatzsteuer mit dem Kauf einer Ware oder der Inanspruchnahme einer Dienstleistung. Unternehmen fungieren dabei lediglich als Vermittler: Sie erheben die Steuer beim Verkauf und führen sie anschließend an das Finanzamt ab.
In Deutschland gibt es zwei unterschiedliche Umsatzsteuersätze. Der allgemeine Steuersatz beträgt 19 Prozent und gilt für die meisten Waren und Dienstleistungen. Dazu zählen beispielsweise Kleidung, Elektronik, Möbel, Autos oder auch Dienstleistungen wie Friseurbesuche und Reparaturen. Daneben existiert ein ermäßigter Steuersatz von 7 Prozent, der für bestimmte Güter des täglichen Bedarfs angewendet wird. Ziel dieses reduzierten Steuersatzes ist es, grundlegende Lebensbedürfnisse für die Bevölkerung bezahlbar zu halten und soziale Härten abzumildern.
Der ermäßigte Steuersatz von 7 Prozent gilt für fast alle Lebensmittel, einschließlich Getränke. Ausgenommen sind dabei alkoholische Getränke, die weiterhin dem regulären Steuersatz unterliegen. Auch Zeitungen, Bücher und andere Druckerzeugnisse werden mit dem ermäßigten Steuersatz besteuert, da sie als Kulturgüter gelten und zur Bildung sowie zur Meinungsfreiheit beitragen. Darüber hinaus profitieren auch Fahrkarten im öffentlichen Personennahverkehr von dem reduzierten Steuersatz, um umweltfreundliche Mobilität zu fördern und die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel attraktiver zu machen.
Für den Endverbraucher ist die Umsatzsteuer meist nicht unmittelbar sichtbar, da sie im Verkaufspreis bereits enthalten ist. Auf dem Kassenbon wird sie jedoch separat ausgewiesen, sodass nachvollziehbar bleibt, welcher Anteil des Preises an den Staat abgeführt wird. Für den Konsumenten bedeutet dies, dass er die Steuer automatisch mit jedem Einkauf zahlt, ohne aktiv eine Überweisung leisten zu müssen. Gerade deshalb wird die Umsatzsteuer oft als „indirekte Steuer“ bezeichnet.
Aus wirtschaftlicher Sicht hat die Umsatzsteuer sowohl Vorteile als auch Nachteile. Ein Vorteil besteht darin, dass sie relativ einfach zu erheben ist und dem Staat stabile Einnahmen sichert. Da sie an den Konsum gekoppelt ist, steigen die Steuereinnahmen in Zeiten wirtschaftlichen Wachstums automatisch an. Kritisch betrachtet wird jedoch, dass die Umsatzsteuer alle Verbraucher gleichermaßen trifft, unabhängig von ihrem Einkommen. Menschen mit geringem Einkommen geben einen größeren Teil ihres Geldes für Konsum aus und sind dadurch verhältnismäßig stärker belastet.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Umsatzsteuer ein zentraler Bestandteil des deutschen Steuersystems ist. Sie wird allein vom Endverbraucher getragen und betrifft nahezu jeden Kauf im Alltag. Durch die unterschiedlichen Steuersätze versucht der Staat, einerseits Einnahmen zu sichern und andererseits lebensnotwendige Güter sowie kulturelle und soziale Bereiche gezielt zu entlasten.
